Die Podiumsdiskussion
Mit dem SDL 21 betraten wir in Sachen Schultheater völliges Neuland. Die Pandemie zwang uns nicht nur das Festival neu zu erfinden, sondern auch bereits im Vorfeld die Bewerbungsmöglichkeiten der Schulen in den einzelnen Ländern nicht aus dem Fokus zu verlieren. An gewohnte Theaterarbeit war von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen und von Aachen bis Görlitz nicht zu denken. Nicht nur waren Kohorten- und Wechselunterricht, Fernunterricht, Lockdown bislang unbekannte Vokabeln, die Schulen in Deutschland waren auch in Sachen Digitalisierung alles andere als Vorreiter. Wir fanden uns alle „ins kalte Wasser geworfen“ und es blieb uns nichts anders übrig als zu schwimmen.
Im Herbst bot der BVTS im Rahmen der Fachtagung zum Thema „Digitalität“ interessierten Kolleg*innen elementare Werkzeuge (tools) an, wie Theaterunterricht auch in digitalen Formaten möglich sein kann. Beispielhafte Workshops zeigten (Aus)Wege aus der Situation.
Mit dem Projekt NEULAND zeigten wir, dass auch schularten- und länderübergreifende in ästhetischen Kommunikations- und Kooperationsformaten spannende Projekte in digitalen Räumen entstehen können.
Der LVTS Baden-Württemberg vertiefte das Konzept im Rahmen eines Symposiums „Quo Vadis Schultheater. Denkanstöße und Modelle für das Schultheater“. Die Bewerbungssituation im Mai überraschte dann ob der Vielfalt, Kreativität und Qualität der eingereichten Beiträge.
Der wissenschaftliche und pädagogische Diskurs über unmittelbare Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen macht auch deutlich, wie wichtig Körperlichkeit, Spiel, Unmittelbarkeit in Begegnung und Kommunikation für deren Entwicklung und Gesundheit sind. Das waren schon immer die Stärken der Theaterarbeit in den Schulen. Die Impulse aus den Festivalbeiträgen zum Motto #theater_digitalitaet können wertvolle Beiträge künftiger Schularbeit sein.
Was liegt näher, als am Ende des Schultheatertreffens der Länder 2021 ein Fazit zu ziehen und die Erkenntnisse, die vom Schultheater für die Schule der Zukunft ausgehen könnten, genauer unter die Lupe zu nehmen. Eingeladen sind Expert*innen aus Wissenschaft, Bildungspolitik und Schultheater. Auch die Zuhörer*innen bekommen Gelegenheit sich einzumischen.
Auf dem Podium befinden sich:
- Tonio Kempf, Vorsitzender des BVTS und Mitglied des Organisationsteams des SDL2021
- Ingund Schwarz, Vertreterin der Landesverbände und Theaterlehrerin einer teilnehmenden Spielgruppe (Bayern)
- Jürgen Mack, 1.Vorsitzender des Landesverbandes Theater in Schulen BW e.V und Kopf des Organisationsteams des SDL2021
- Prof. Dr. Wolfgang Sting, Erziehungs- und Theaterwissenschaftler mit vielfältigen theatralen Arbeitsschwerpunkten
- Moderation: Klaus Wegele