Thea­terAG

Elly-Heuss-Knapp-Gym­na­si­um Stuttgart

 

In der Thea­terAG des Elly-Heuss-Knapp-Gym­na­si­ums in Stutt­gart sind 12–21 Jah­re alte Schüler*innen des Inklu­si­ons­zwei­ges zwi­schen Elly und Hele­ne Schoett­le Schu­le, Schüler*innen der VKL Klas­sen mit und ohne Flucht­er­fah­rung, mit unter­schied­li­chen Deutsch­kennt­nis­sen und alle sons­ti­gen Schüler*innen die Lust auf Thea­ter­spie­len haben. Die Grup­pe besteht in der Form seit dem Schul­jahr 201617 mit der Eröff­nung der ers­ten VKL Klas­se in wech­seln­der Zusam­men­set­zung unter der Lei­tung des Leh­rer-Künst­le­rin-Tan­dems David Götz und Doro­thea Lanz.

Mit wel­chen The­men habt ihr euch beschäf­tigt und was hat euch dar­an beson­ders interessiert?

„sommer.nachts.traum. – play­ing around pan­de­mic natu­re“ basiert auf einer Aus­ein­an­der­set­zung von 25 Jugend­li­chen, die sich seit dem ers­ten Lock­down damit beschäf­ti­gen, das ursprüng­lich für den Juni 2020 gedach­te Thea­ter­stück in einen Film zu ver­wan­deln. Dies begann zunächst im März 20 mit thea­tra­len Ein­zel­pro­ben aber auch Grup­pen­be­geg­nun­gen via Zoom. Auf die­se Wei­se konn­te die Beschäf­ti­gung mit den The­men, Tex­ten und Figu­ren im „Som­mer­nachts­traum“ und der eige­nen Per­son als ‹Spieler*in› fort­ge­setzt und ver­tieft wer­den. Man­che trau­ten sich sogar nun mehr in der digi­ta­len Pro­be als in der ana­lo­gen. Der Stoff ist eine Erzäh­lung der erwa­chen­den Lie­be, des Begeh­rens und des Kon­troll­ver­lus­tes. Kräf­te des Irra­tio­na­len, die eben auch die mensch­li­che Lie­be bestim­men und der immer­wäh­ren­de Ver­such, dies durch Ratio­na­li­tät und Ver­nunft zu bän­di­gen, kann auch als eine Meta­pher zu der aktu­el­len Situa­ti­on im Umgang mit dem Virus gese­hen werden.

Auf der einen Sei­te haben uns natür­lich die genann­ten The­men, ins­be­son­de­re aber das Ver­hält­nis von Traum und Rea­li­tät inter­es­siert. Was ist real? Wie prä­sent sind Tag­träu­me z.B. aus­ge­löst durch Musik? Sie sind so ver­wo­ben mit dem soge­nann­ten ‹Rea­len›, dass es oft schwer ist, sie als sol­che wahr­zu­neh­men. Träu­me und Rea­li­tät durch­drin­gen und über­la­gern sich. Und wie lässt sich dies dann spä­ter im Film erzäh­len? Das Ver­hält­nis von Traum und Rea­li­tät, soll sich in den Über­schnei­dun­gen im Bild von innen und außen wider­spie­geln. Wel­che Bedro­hung oder auch Befrei­ung, gar Lie­bes­er­wa­chen, bedeu­ten Natur und Wildnis?

Die Schü­le­rIn­nen in der jewei­li­gen Rol­le ver­hal­ten sich auf ganz unter­schied­li­che Wei­se zu die­ser alles über­wu­chern­den Natur. Man­che Figu­ren erle­ben dies als Bedro­hung, einem Virus gleich, man­che als Ort der Ruhe und Poe­sie in der Abgeschiedenheit.

Was ist euer Bezug zum Fes­ti­val­the­ma #theater_digitalitaet?

Digi­ta­li­tät ist in unse­rer Arbeit mehr­fach und mit unter­schied­li­cher Funk­ti­on prä­sent. Zum Einen in den Pro­ben, die zu 80% digi­tal statt­fan­den und zum ande­ren in den ana­lo­gen Pro­ben zumeist zu zweit oder dritt, indem mit dem Han­dy gefilmt wur­de und im Anschluss jeweils klei­ne digi­ta­le Pro­ben­trai­ler ent­stan­den, die einer­seits dazu dien­ten, die Spieler*innen digi­tal zusam­men­zu­schnei­den, zum ande­ren dazu, Stil­ele­men­te und mög­li­che fil­mi­sche und digi­ta­le Effek­te für den fina­len Film aus­zu­pro­bie­ren. Außer­dem gelang es auf die­se Wei­se die Grup­pe über einen län­ge­ren Zeit­raum in der Whats­App Grup­pe in Kon­takt zu hal­ten. Jeder konn­te sehen, wor­an die ande­ren gera­de prob­ten und wie sich des­sen Rol­le entwickelte.